Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Zwischen den Welten

Julirevolution - Seite 3

Heine macht sich weiterhin Mut und versucht mit Zuversicht in die deutsche Zukunft zu blicken. Er schreibt für das deutsche Volk:

„Denn du, mein Volk, bist der wahre Kaiser, der wahre Herr der Lande - dein Wille ist souverain und viel legitimer als jenes purpurne Tel est notre plaisir, das sich auf ein göttliches Recht beruft, ohne alle andre Gewähr als Salbadereien geschorener Gaukler - dein Wille, mein Volk, ist die alleinige rechtmäßige Quelle aller Macht. Wenn du auch in Fesseln darnieder liegst, so siegt doch am Ende dein gutes Recht, es naht der Tag der Befreiung, eine neue Zeit beginnt - mein Kaiser, die Nacht ist vorüber und draußen glüht das Morgenrot.”[Q81]

Julirevolution, 1830

Wenige Monate später entschließt sich Heine doch sein Heimatland Deutschland zu verlassen und nach Paris überzusiedeln. Seinem Freund Varnhagen schreibt er kurz nach Beginn seines halb erzwungenen, halb freiwillig gewählten Exils:

„Es kann mir hier nicht schlechter gehen wie in der Heimath, wo ich nichts als Kampf und Not habe, wo ich nicht sicher schlafen kann, wo man mir alle Lebensquellen vergiftet.” [Q82]

 

„Die Franzosen sind aber das auserlesene Volk der neuen Religion, in ihrer Sprache sind die ersten Evangelien und Dogmen verzeichnet, Paris ist das neue Jerusalem und der Rhein ist der Jordan, der das geweihte Land der Freyheit trennt von dem Lande der Philister.”[Q83]

Dies schreibt Heine 1830 in den Englischen Fragmenten und betitelt es Die Befreyung.