Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Zwischen den Welten

Hambacher Fest

Die Pfalz gehört seit 1797 zur Französischen Republik und orientiert sich nach den Idealen der Französischen Revolution. Nach der Niederlage Napoleons und dem Wiener Kongress wird die Pfalz dem Königreich Bayern zugeteilt. Dabei werden auch die Rechte der Bevölkerung massiv eingeschränkt. Es werden hohe Steuern und Zölle verlangt und die Wirtschaft der Pfalz ist so stark benachteiligt, dass ein Großteil der Bevölkerung stark verarmt.

Im Zuge der französischen Julirevolution von 1830 bildet sich auch außerhalb der Pfalz eine größere Bewegung, die mit ihren ursprünglich aus der Französischen Revolution stammenden Ideen von nationaler Einheit und Demokratie in Opposition zu den tatsächlichen Machtverhältnissen steht. Das Hambacher Fest stellt einen Höhepunkt dieser Bewegung dar.

Auf dem Fest sind ca. 30.000 Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und zahlreichen Nationen anwesend - Studenten, Abgeordnete, Franzosen, Polen.

Die Hauptforderungen sind Freiheit, Bürgerrechte und nationale Einheit. Auf dem Hambacher Fest werden erstmals die späteren Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold verwendet. Unter diesen Farben soll ein freies und föderatives Deutschland entstehen, mit demokratischen Grundgedanken und als Gegengewicht zur Heiligen Allianz Russlands, Österreichs und Preußens.

Heine befindet sich zur Zeit des Hambacher Festes schon im Exil in Frankreich. Doch lässt ihn das lange erwartete Aufbäumen des deutschen Volkes nicht unberührt.

„... während den Tagen des Hambacher Festes hätte mit einiger Aussicht guten Erfolges die allgemeine Umwälzung in Deutschland versucht werden können. Jene Hambacher Tage waren der letzte Termin, den die Göttin der Freiheit uns gewährte...”[Q87]