Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Zwischen den Welten

Februarrevolution

Nachdem der französische König ein geplantes Bankett zur Reform des Wahlrechts verboten hat, kommt es ab dem 21. Februar 1848 zu öffentlichen Protesten in Paris, die sich schnell zu Unruhen ausweiten und eine revolutionäre Entwicklung annehmen. Zwei Tage später folgen heftige Straßen- und Barrikadenkämpfe zwischen den Aufständischen und den königlichen Truppen.

Die bürgerlich-demokratische Februarrevolution von 1848 in Frankreich beendet die Herrschaft des ursprünglich liberalen „Bürgerkönigs” Louis-Philippe von Orléans und führt zur Ausrufung der zweiten französischen Republik. An deren Spitze wird im weiteren Verlauf der Revolution der Neffe des ehemaligen Kaisers Napoleon Bonaparte, am 10. Dezember 1848 zum Staatspräsidenten gewählt.

Die Julimonarchie, in die Heine anfangs große Hoffnung gesetzt hat, geht langsam zu Ende. Im Winter 1848 erzwingen Studenten, Arbeiter und die bürgerliche Nationalgarde die Abdankung von Louis Philippe.

Heine ist körperlich in schlechter Verfassung und deshalb in der Heilanstalt Faultrier in Behandlung. Am 23. Februar wird Heine Zeuge der Ausschreitungen. Seine Kutsche wird von Revolutionären angehalten und er muss aussteigen.

„Ich hatte einen guten Platz um der Vorstellung beizuwohnen, ich hatte gleichsam einen Sperrsitz, da die Straße, wo ich mich zufällig befand, von beiden Seiten durch Barrikaden gesperrt wurde. Nur mit Mühe konnte man mich wieder in meine Behausung bringen.”[Q90]

Februarrevolution, Erstürmung der Tuilerien in Paris, Kolorierte Kreide- und Federlithografie, 1848