Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Zwischen den Welten

Französische Revolution - Seite 2

In seinen Memoiren identifiziert sich Heine mit der Französischen Revolution und der Zeit der Aufklärung:

„Ort und Zeit sind auch wichtige Monumente: ich bin geboren zu Ende des skeptischen achtzehnten Jahrhunderts und in einer Stadt, wo zur Zeit meiner Kindheit, nicht bloß Franzosen, sondern auch der französische Geist herrschte.”[Q55]

Die Französische Revolution bildet den Rahmen der Denkweise Heines, innerhalb deren er für politische und soziale Emanzipation eintritt. Er preist sie als eine neue „...Weltepoche, wo die Lehre der Freiheit und Gleichheit so siegreich emporstieg aus jener allgemeinen Erkenntnisquelle, die wir Vernunft nennen und die, als eine unaufhörliche Offenbarung [...] die sich nur in wenigen Auserlesenen bekunde, und von der großen Menge nur geglaubt werden kann.”[Q56]

Im Mittelpunkt seiner politischen Schriftstellerei steht der zukunftsfreudige, optimistische Glaube, dass sein Kampf gegen die in Deutschland herrschenden Zustände - gegen teutomanischen Chauvinismus, kirchliche Orthodoxie und die Überreste des Feudalismus - von Erfolg gekrönt sein würde. Heine will das Erbe der Aufklärung und der Französischen Revolution weiterentwickeln, so dass in Deutschland eine soziale Gerechtigkeit herrscht und jeder Subjekt seiner eigenen Entscheidungen ist.

In seiner Kindheit und Jugend ist Heine von der französischen Vorherrschaft geprägt, da Düsseldorf von den Franzosen besetzt ist. Heine verbindet mit den Folgen der Großen Revolution auch die Herrschaft von Napoleon. Ihn beschreibt er als „menschgewordene Revolution”.[Q57]

Durch Napoleon und den Code Civil erhalten die Juden erstmals eine rechtliche Stellung, was auch Heines Meinung über Napoleon und die Revolution prägt.