Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Zwischen den Welten

Februarrevolution - Seite 3

In einem Brief an seinen Verleger Campe in Deutschland bezeichnet er die revolutionären Ereignisse als „Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn.”[Q94]

Am Tag der blutigen Niederwerfung des Pariser Proletariats im Juni 1848 fordert die Straßenschlacht 3000 Opfer.

„Die Welt ist voll Unglück, und man vergißt sogar sich selbst.”[Q95]

 

An die Lösung der Probleme Frankreichs durch die Revolution glaubt Heine nicht. Er bezeichnet dies als „Februarmärchen von Paris.”[Q96]

Es sind die falschen Methoden, die falsche Zeit und vor allem die falschen Menschen, die die Revolution hervorbringen.

„Nie hat das Volk, das so große Waisenkind, aus dem Glückstopf der Revoluzion miserablere Nieten gezogen, als die Personen waren, welche jene provisorische Regierung bildeten.”[Q97]

Sein Blick reicht aber auch bis nach Deutschland, dem er sich in seinen französischen Jahren immer verbunden gefühlt hat. Die revolutionäre Stimmung ist auch in Deutschland angekommen. Heine ist schon hinsichtlich der Entwicklung in Frankreich skeptisch, die Revolution in Deutschland lehnt er zu diesem Zeitpunkt aber noch entschiedener ab.

„Ich wollte, sie wäre früher oder später gekommen, denn sie in meinem Zustand erleben zu müssen, ist um sich tot zu schießen.”[Q98]

 

„Die Nachrichten, die ich aus meinem Vaterland erhalte, vergrößern meine Qual. [...] In dem Augenblick, wo es darum geht, mit größter Anstrengung das Werk meines ganzen Lebens fortzuführen, bin ich zur Trägheit verdammt, und ich kann nicht einmal den Notschreien meiner Freunde antworten, die von mir die gewohnte Hilfe erwarten. Unsere Feinde haben in Deutschland die Oberhand. Die sogenannte nationale Partei, die Teutomanen, brüsten sich in