Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Wege nach Frankreich

München

„Ich lebe hier als grand Seigneur und die 5 Menschen die in München lesen können lassen mir auch merken, daß sie mich hochschätzen. Wunderschöne Weiberverhältnisse. [...] Am liebsten bin ich unter jungen Malern, die besser aussehn als ihre Bilder.” [Q42]

 

Heine hat Göttingen mit dem Erlangen des Titels zum Doctor juris und der Hoffnung auf eine akademische Karriere als Professor der Geschichte und Literatur verlassen.

Die Konvertierung zum christlichen Glauben sollte zudem die Eingliederung in die deutsche Gesellschaft erleichtern. Doch sowohl sein Titel, als auch die Religion können ihm den Weg zur gesicherten beruflichen Karriere nicht öffnen.

Durch seine jüdische Herkunft und den Publikationen mit kritisch, satirischem Ton wird ihm jegliche Chance verwehrt. Heine bleibt in der finanziellen Abhängigkeit des Onkels gefangen.

Nach einem Badeaufenthalt auf der Insel Norderney, welcher Heines angegriffener Gesundheit gut tut und längeren Aufenthalten bei seiner Familie in Lüneburg, schreibt er in Hamburg für den Verleger Julius Campe. Er reist nach London und in den Süden Englands und erhält dort von seinem Freund Karl August Varnhagen das Angebot, in München Redakteur der „Neuen allgemeinen politischen Annalen” zu werden. Von Geldsorgen geplagt, nimmt er das äußerst lukrative, aber auch ehrenvolle Angebot an und reist über Holland und Hamburg zurück nach Deutschland. Im November 1827 kommt Heine in München an und beginnt die Arbeit in der Redaktion der Zeitschrift, die dem Baron Johann Friedrich von Cotta gehört. Cotta war Verleger von Goethe und Schiller.