Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Wege nach Frankreich

Göttingen

„Was mich betrifft, so bin ich noch immer, wie du siehst, in dem gelehrten Kuhstall Göttingen.” [Q38]

 

An der Universität in Göttingen will Heine sich auf die Rechtswissenschaften konzentrieren. Er vermisst jedoch die studentische Gemeinschaft, die er in Bonn erlebt hat. Den alteingesessenen Landmannschaften, die sich „nur durch die Farbe der Mützen und Pfeifenquäste” unterscheiden und in „Sitten und Gebräuchen wie zur Zeit der Völkerwanderung dahinleben” [Q39]
schließt sich Heine nicht an. Mit der Zeit kommen immer mehr Mitglieder der verbotenen Burschenschaft nach Göttingen und es kommt zu Streitigkeiten, in die auch Heine involviert ist. Er gerät in eine Auseinandersetzung mit einem Kommilitonen über die Frage, ob eine Verbindung eine andere in Verruf bringen dürfe.

Schon hier vertritt Heine die Meinung auf individuelle Rechte und Freiheiten ohne Diskriminierung. Heine wird von seinem Kommilitonen beleidigt und fordert diesen zu einem Duell auf. Die Behörden erfahren von diesem Streit und erteilen beiden Hausarrest. Heine wird 1821 vom Universitätsgericht für ein halbes Jahr der Universität verwiesen und muss die Stadt Göttingen umgehend verlassen. Ein weiterer Rauswurf folgt, der für Heine nicht so folgenreich, aber wesentlich schmerzhafter wird.

Universität in Göttingen, Zeitgenössischer Stahlstich