Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Die Pariser Jahre

Journalist

Neben Cottas „Allgemeiner Zeitung” schreibt Heine noch für andere deutsche und auch für französische Zeitungen. Sein Ziel ist es, am herzlichen Einvernehmen zwischen Deutschland und Frankreich zu arbeiten.

Als Mitarbeiter bei literarischen Zeitschriften, „Revue des deux Mondes” und „Europe littéraire” bittet man ihn um Artikel über Deutschland für das französische Publikum. Die Herausgeber Buloz und Burhain spielen für ihn in Frankreich eine vergleichbare Rolle wie Cotta und sein Augsburger Chefredakteur Gustav Kolb in Deutschland. Durch ihre Vermittlungen findet Heine etwa ab 1832/33 seinen eigentlichen Platz, als Mittler zwischen zwei Nationen, zwei Geisteshaltungen, zwei Literaturen.

Heine ist überzeugt, dass die Franzosen die deutsche Literatur nur verstehen können, wenn sie die Religions- und Philosophiegeschichte Deutschlands kennen lernen. Deshalb veröffentlicht er 1834 in der renommierten „Revue des deux Mondes” eine Abhandlung Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, und zwar in französischer Übersetzung.

„Die Franzosen glaubten, in der letzten Zeit, zu einem Verständnis Deutschlands zu gelangen, wenn sie sich mit den Erzeugnissen unserer schönen Literatur bekannt machten. Hierdurch haben sie sich aber aus dem Zustande gänzlicher Ignoranz nur erst zur Oberflächlichkeit erhoben. Denn die Erzeugnisse unserer schönen Literatur bleiben für sie nur stumme Blumen, der ganze deutsche Gedanke bleibt für sie ein unwirtliches Rätsel, so lange sie die Bedeutung der Religion und der Philosophie in Deutschland nicht kennen.”[Q07]