Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Die Pariser Jahre

Feuilleton

Ohne Zweifel darf man Heine den Erfinder des deutschen Feuilletons nennen. Der Begriff „Feuilleton” hat im deutschen Sprachraum nach wie vor einen negativen Beigeschmack, deshalb wird Heine für seinen Beitrag zu dessen Entstehung scharf kritisiert. So äußert sich zum Beispiel Karl Kraus in seinem Essay „Heine und die Folgen” 1910 folgendermaßen:


Heinrich Heine, Gemäde von Moritz Oppenheim, 1831

„Ohne Heine kein Feuilleton. Das ist die Franzosenkrankheit, die er uns eingeschleppt hat. Wie leicht wird man krank in Paris! Wie lockert sich die Moral des deutschen Sprachgefühls! Die französische gibt sich jedem Filou hin. [...]”

Der Begriff „Feuilleton”

„FEUILLETON war ursprünglich allgemein die Bezeichnung für die (meist wenig umfängliche) Beilage der Zeitung. Erst als Julien Louis Geoffroy um 1800 das Anzeigen-Feuilleton des Pariser „Journal des Débats” in eine literarisch-kritische Kultur- und Unterhaltungsbeilage umwandelte und deren Stoff wenig später unter der bisher üblichen Überschrift „Feuilleton” im Hauptteil des Blattes „unterm Strich” placierte, wurde der Name zur Gewohnheitsbezeichnung des Kultur- und Unterhaltungsteils der französischen, bald auch der deutschen Zeitung.”[Q15]