wir brauchen aus wechselseitigem Misstrauen keine stehenden Heere von vielen hunderttausend Mördern mehr zu füttern, wir benutzen zum Pflug ihre Schwerter und Rosse, und wir erlangen Friede und Wohlstand und Freiheit. Dieser Wirksamkeit bleibt mein Leben gewidmet, es ist mein Amt.”[Q04]
Heine ist motiviert, dem breiten Publikum die sich überstürzenden politischen und gesellschaftlichen Ereignisse zu erklären, um damit eine soziale Revolution herbeizuführen und langfristig einen Beitrag zum Frieden zu leisten.
Dies ist schon angesichts der strengen Zensur der bayrischen Staatsbehörde kein leichtes Unterfangen. Dazu kommt, dass die Vorzensur durch die Redaktion der „Allgemeinen Zeitung” ganz besonders streng ist. Trotzdem hält es Heine für klüger, seine Meinung in der viel gelesenen „Allgemeinen Zeitung” zu verbreiten, dies dafür aber lieber in gemäßigtem Ton zu tun, als seinem Zorn in einem kleinen unbedeutenden Journal freien Lauf zu lassen.
„Es gibt obskure Winkelblätter genug, worin wir unser ganzes Herz mit allen seinen Zornbränden ausschütten könnten - aber sie haben nur ein sehr dürftiges und einflußloses Publikum, und es wäre ebensogut, als wenn wir in der Bierstube oder im Kaffeehause vor den respektiven Stammgästen schwadronierten, gleich andern großen Patrioten. Wir handeln weit klüger, wenn wir unsre Glut mäßigen und mit nüchternen Worten, wo nicht gar unter einer Maske, in einer Zeitung uns aussprechen, die mit Recht eine allgemeine Weltzeitung genannt wird und vielen hunderttausend Lesern in allen Landen belehrsam zu Händen kommt. Selbst in seiner trostlosen Verstümmlung kann hier das Wort gedeihlich wirken; die notdürftigste Andeutung wird zuweilen zu ersprießlicher Saat in unbekanntem Boden. Beseelte mich nicht dieser Gedanke, so hätte ich mir wahrlich nie die Selbsttortur angetan, für die „Allgemeine Zeitung” zu schreiben.”[Q05]