„Die Schriftsteller, die unter Zensur und Geisteszwang aller Art schmachten und doch nimmermehr ihre Herzensmeinung verleugnen können, sind ganz besonders auf die ironische und humoristische Form angewiesen.”[Q17]
Über diesen Weg kann er trotz Zensur auf indirektem Weg mitteilen, was er denkt und verliert dabei nicht seine Ironie:
„Ach! Ich kann nicht mehr schreiben, ich kann nicht, denn wir haben keine Censur! Wie soll ein Mensch ohne Censur schreiben, der immer unter Censur gelebt hat? Aller Styl wird aufhören, die ganze Grammatik, die guten Sitten. Schrieb ich bisher etwas Dummes, so dachte ich: nun, die Censur wird es streichen oder ändern, ich verliess mich auf die gute Censur. - Aber jetzt - ich fühle mich sehr unglücklich, sehr ratlos! Ich hoffe auch immer, es ist gar nicht wahr und die Censur dauert fort.”[Q18]
Nach den zensurverschärfenden Bundestagsbeschlüssen von 1832 vergeht Heine das Lachen jedoch allmählich und er sieht sich sogar schon gezwungen, Selbstzensur auszuüben.
„Sie kennen, liebster Campe, die bittere Stimmung nicht worin mich die Nothwendigkeit versetzt jeden Gedanken den ich denke im Kopfe gleich zu zensiren, zu schreiben, während das Censurschwert an einem Haare über meinem Kopfe hängt - das ist um wahnsinnig zu werden!”[Q19]
„Es blüht der Lenz, es platzen die Schoten,
Wir atmen frei in der freien Natur!
Und wird uns der ganze Verlag verboten,
So schwindet am Ende von selbst die Zensur.”[Q20]