In Düsseldorf erlebt der kleine Harry Heine seine Abenteuer in einer politisch unruhigen Zeit. Es ist die Zeit, in der Napoleon das Rheinland besetzt und Düsseldorf die Hauptstadt des neu geschaffenen Großherzogtums Berg ist. Die Gebiete links und rechts des Rheins werden von französischen Soldaten und Beamten, von französischen Gesetzen und der französischen Sprache beherrscht.
Harry ist ein temperamentvoller und lustiger Junge, der voller
Überraschungen steckt und spaßige Streiche liebt. Er lässt keine
Gelegenheit aus zu naschen und wird nicht selten von seinem Vater in
den Hühnerstall des Hauses eingesperrt, wenn er wieder einmal etwas aus
der Küche stibitzt. Was Harry sich einmal in den Kopf gesetzt hat,
macht er auch. So mischt er seiner Lehrerin aus lauter Hass feinen Sand
zwischen den Schnupftabak, wehrt sich gegen das Violinespielen und auch
gegen das Tanzen. Letzteres so stark, dass er eines Tages seinen
schmächtigen Tanzlehrer aus dem Fenster in einen Misthaufen des
nachbarlichen Hofes wirft.
Schon früh interessiert sich Harry für alles Geschriebene. Auf dem Dachboden des Hauses seines Onkels Simon van Geldern in der Mertensgasse - nur einige Meter entfernt von seinem Geburtshaus - stöbert er immer wieder in staubigem Gerümpel und schmökert in alten Büchern über Alchemie, Astrologie und Philosophie. Insbesondere die Aufzeichnungen eines Großonkels, der den Orient bereist hatte, regen seine Fantasien an. Wichtig sind für ihn die vielen tausend mächtigen Bücher der Bibliothek, wo er eifrig Lektüre ausleiht. Schon als Schüler schreibt Harry erste Gedichte.