Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Wege nach Frankreich

Berlin

„Ich habe in Berlin manche schöne Stunde verlebt und viele geistige Anregung und Erfrischung in mich aufgenommen und diese Reise war mir gewiß in jeder Hinsicht nützlich.” [Q41]

 

Nachdem Heine einen halbjährigen Verweis von der Göttinger Universität bekommen hat, beschließt die Familie, dass Heine die an Bedeutung gewinnende Universität in Berlin besuchen soll. Heines Onkel Salomon gewährt weiter die finanzielle Unterstützung und nun soll Heine die Basis zur juristischen Karriere aufbauen. Doch Berlin führt ihn endgültig auf die Dichterlaufbahn.

Heine kommt 1821 mit 23 Jahren in die größte Stadt Deutschlands. Berlin hat ca. 200000 Einwohner und bietet Heine eine völlig neue Sicht auf Kultur, Wissenschaft und Politik. Er beginnt regelmäßig zu publizieren und erreicht hier zum ersten Mal ein größeres Publikum.

Der Akademieprofessor Gubitz veröffentlicht in der angesehenen Zeitschrift „Der Gesellschafter” eine Folge von Heine Gedichten und stellt auch Kontakt zum Verlag Maurersche Buchhandlung her, wo 1821 Heines erstes Buch Gedichte erscheint.
In Berlin wird ihm zum ersten Mal bewusst, in welcher Situation er sich als angehender jüdischer Schriftsteller in Deutschland befindet. Er spürt den Druck der Verhältnisse. Die Universität wird überwacht, die Regierung nimmt direkten Einfluss auf die Lehre - das Bemühen, keine liberalen und nationalen Regungen aufkommen zu lassen, ist groß.

Gendarmenmarkt in Berlin, Zeitgenössischer Stahlstich