Heinrich Heine - Dichter und politischer Feuilletonist

Zwischen den Welten

Glaube und Religion - Seite 4

Haltung zur Religion

Heine steht letztendlich zu keiner Religion ohne Einschränkung. Das Judentum verhindert seine Eingliederung in Deutschland, das Christentum verbessert seine Lage ebenfalls nicht.

In der „Matratzengruft”, in den letzten schmerzhaften Stunden seines Lebens, kehrte er dann zum Judentum zurück, um in diesem Kraft zu finden.

„Ich mache keinen Hehl aus meinem Judentum, zu dem ich nicht zurückgekehrt bin, da ich es niemals verlassen hatte. Ich habe mich nicht taufen lassen aus Haß auf das Judentum. Man muß glauben.”[Q105]

 



„Ich bin kein lebensfreudiger, etwas wohlbeleibter Hellene mehr, der auf trübsinnige Nazarener herablächelte - ich bin jetzt nur ein armer todkranker Jude, ein abgezehrtes Bild des Jammers, ein unglücklicher Mensch!” [Q106]

„Obschon ich durch den Taufakt der lutherischen Konfession angehöre, wünsche ich nicht, daß die Geistlichkeit dieser Kirche zu meinem Begräbnisse eingeladen werde; ebenso verzichte ich auf die Amtshandlung jeder andern Priesterschaft, um mein Leichenbegängnis zu feiern. Dieser Wunsch entspringt aus keiner freigeistigen Anwandlung. Seit vier Jahren habe ich allem philosophischen Stolze entsagt und bin zu religiösen Ideen und Gefühlen zurückgekehrt; ich sterbe im Glauben an einen einzigen Gott, den ewigen Schöpfer der Welt.” [Q107]